Zuhören – die Brücke zur Empathie

Wir meinen wir könnten dem/den anderen gut zuhören, doch sehr oft reduzieren wir uns auf wenig empathische Reaktionen, wie nachstehend beschrieben:

10 Beispiele von nicht empathischen Reaktionen:

  1. Ratschläge geben                                        
    z.B.… wenn ich du wäre, würde ich das ganz anders machen, ich würde an deiner Stelle…
  2. Eins draufsetzen                                           
    z.B.… Das ist ja noch gar nichts – was ich erlebt habe, das war richtig heftig…
  3. Belehren                                                          
    z.B.….  wenn du auf mich gehört hättest, dann hättest du gleich den richtigen Weg gefunden…
  4. Trösten                                                              
    z.B.…  Oh je, du Arme(r), das muss ja fürchterlich für dich sein, ich kann dich gut verstehen…
  5. Geschichten erzählen                                 
    z.B.…   wenn ich dich so höre, was du so erlebt hast, dann muß ich dir meine Geschichte erzählen…
  6. Über den Mund fahren                              
    z.B.…   jetzt lass doch mal gut sein, nimm doch nicht immer alles so schwer…
  7. Nach dem Mund reden                              
    z.B.…   ja, da hast du absolut Recht, ich hätte es genau so gemacht wie du, richtig so…
  8. Verhören                                                          
    z.B.…  also das musst du mir jetzt ganz genau erklären – wie war das denn mit…?
  9. Erklärungen abgeben                                  
    z.B.…  ich hatte keine Zeit, wenn du was gesagt hättest, dann hätte ich dir doch selbstverständlich geholfen…
  10. Verbessern, korrigieren                              
    z.B.…  nein, so kann man das doch nicht machen, das ist nicht richtig so, das geht auch einfacher, wenn du…

Sicherlich sind uns diese 10 Reaktionen durchaus bekannt.

Da wir uns meistens auf das Verhalten unseres Gegenübers konzentrieren, liegt unsere Aufmerksamkeit auf unseren Urteilen und Bewertungen, d.h. unsere »Antennen« arbeiten nach dem Prinzip, ob etwas richtig oder falsch ist, ob jemand recht oder unrecht hat, ob wir etwas für positiv oder negativ bewerten!

Diese Sichtweise hindert uns daran, die Welt des anderen wirklich zu entdecken!

Hören wir also dem anderen aufmerksam zu und konzentrieren wir uns darauf, was unser Gegenüber uns mitteilen will!

Hören wir darauf was andere Menschen brauchen und nicht darauf, was wir über sie denken!

Empathie – wie geht das?

Wir achten darauf, während des Zuhörens uns keine Meinung , keine Urteile oder Bewertungen über das, was wir hören, zu bilden.

Wir lassen den anderen in Ruhe reden und unterbrechen ihn nicht, wir geben keine Ratschläge (wie oben aufgelistet) – wir hören aufmerksam zu.

Wir sprechen mögliche Gefühle und Bedürfnisse an, die wir bei unserem Gegenüber vermuten.

Wir fragen ggf. ob wir richtig verstanden haben was sie/er uns sagen möchte.

Wir suchen nicht nach Lösungen.

Nur durch aufmerksames Zuhören können wir die Welt des anderen erfahren!

Merke:
Empathie gelingt nur ohne vorgefasste Meinung.
Unsere Absicht ist es den Anderen zu verstehen!
80% von Empathie bedeutet zuhören statt reden.

Kontakt

SINN VOLL | Konfliktberatung
Klaus A. Weinrich

Diplom-Sozialpädagoge
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