Die sogenannte Gewaltfreie Kommunikation – auch kurz GFK genannt – ist laut M. Rosenberg * »eine Sprache des Lebens«!
Gewaltfreie Kommunikation geht davon aus, Handlungen zu vollziehen, die unser Leben bereichern; der Fokus liegt auf Gefühlen und Bedürfnissen, die allen Menschen gemeinsam sind!
GFK ist geprägt von der Absicht mit uns selbst und anderen in Verbindung und zwischenmenschlichem Austausch zu kommen, um Bedürfnisse so zu erfüllen, dass sie im täglichen Leben bereichernd wirken, in der Partnerschaft, in der Schule, in der Nachbarschaft, im Arbeitsleben, in der Gesellschaft allgemein!
Es handelt sich hier also um eine von Empathie getragene innere Haltung, die von Einfühlung, Wertschätzung und Respekt gegenüber uns selbst und anderen geprägt ist!
Insofern kann man den Begriff der Gewaltfreien Kommunikation , durch einfühlsame und wertschätzende, von Respekt geprägte Kommunikation und Beziehungskultur, ergänzen!
Statt in sogenannten lebensfremden Konzepten wie Schuld, Scham, Urteil und Bewertung zu denken, legt M. Rosenberg Wert darauf, die eigenen Gedanken, Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen und klar mitzuteilen und diesbezüglich – besonders im Austausch mit unseren Mitmenschen – auch deren Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und zu akzeptieren!
Laut M. Rosenberg entsteht Gewalt durch eine sogenannte »lebensentfremdende Sprache«, z.B. Schuldzuweisungen, Druck, Forderung, Dominanz, Manipulation – sowie moralische und gesellschaftliche Richtwerte, wie: Belohnen und bestrafen – Kategorien von richtig und falsch – also erlernte Strategien und Umgangsformen, die aus einem Jahrtausend alten Kontext ständig reproduziert werden; M. Rosenberg definiert aus diesem Kontext, dass im Grunde jedem Konflikt, nicht gesehene Bedürfnissen vorangehen!
Das Herzstück der Gewaltfreien Kommunikation – die vier Schritte:
- Beobachtung ohne Bewertung
- Gefühle wahrnehmen und ausdrücken lernen
- Bedürfnisse erkennen, akzeptieren und klar ausdrücken
- Bitten statt Forderung und Durchsetzung
Unsere Art zu sprechen kann Türen öffnen oder verschließen, heilen oder verletzen, Freude oder Leid schaffen, – und letztendlich bestimmt sie unser eigenes Ausmaß an Glück!
Die »innere Haltung« in der GFK ist mit einem Instrument vergleichbar, welches uns Möglichkeiten aufzeigt, mit uns selbst und unseren Mitmenschen in Kooperation zu kommen!
* Marshall Rosenberg
M. Rosenberg wuchs 1943 in Detroit/USA im Klima von Rassenunruhen auf und erlebte bereits als Kind und Jugendlicher Rassismus direkt und „hautnah!“
Ein jüdischer Nachname (Rosenberg) genügte, immer wieder Opfer von physischer und psychischer Gewalt zu werden.
Basierend auf diesen frühen Erfahrungen entwickelte er die Gewaltfreie Kommunikation als Mittel der Konfliktklärung und als gewaltfreie innere Haltung.
1984 gründete er das Zentrum für gewaltfreie Kommunikation (engl. Center for Nonviolent Communication)!
Die GFK bewährt sich seither als ein starkes Instrument um Differenzen auf persönlichen, beruflichen und politischen Ebenen zu lösen.
Rosenberg war es wichtig, diese Haltung in die Welt zu tragen und vermittelte als angesehener und international beachteter Mediator zwischen Konfliktparteien, Tätern und Opfern.
Quelle: Praxis Sinn Voll / fachverband-gfk.org